Bestimmt hast du schon einmal von Mistel-Lektinen gehört.
Pflanzenlektine sind Proteine, die Erythrozyten agglutinieren und Glykane aus deren Lösungen ausfällen können.
Glykane sind komplexe Zuckerverbindungen, die in vielen biologischen Systemen vorkommen.
Sie sind Teil der Zellmembranen von Bakterien, Pilzen und Pflanzen, und sie sind auch in der Zellwand von Tieren und in der extrazellulären Matrix zu finden.
Glykane können in verschiedenen Formen vorkommen, wie zum Beispiel als Monosaccharide, Oligosaccharide und Polysaccharide.
Eine der wichtigsten Funktionen von Glykanen
ist die Regulierung der Wechselwirkungen zwischen Zellen und ihrer Umgebung.
Sie können als Rezeptoren für Wachstumsfaktoren, Hormone und Entzündungsmediatoren dienen, und sie können auch an der Regulierung der Immunreaktion beteiligt sein.
Ein Beispiel hierfür ist die Rolle von Glykanen bei der Regulierung der Immunreaktion gegen Pilzinfektionen.
Glykane spielen auch eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Krankheiten.
Mutationen in den Genen, die für die Synthese von Glykanen verantwortlich sind, können zu Erkrankungen wie Krebs, Infektionskrankheiten und Autoimmunerkrankungen führen.
In der Medizin werden daher Glykane als therapeutisches Ziel für die Behandlung von Krankheiten untersucht.
In der Biotechnologie werden Glykane zur Herstellung von Wirkstoffen und Impfstoffen verwendet.
Sie können auch als Biomarker in diagnostischen Tests verwendet werden.
Ein Beispiel ist die Verwendung von Glykanen als Biomarker für die Diagnose von Krebserkrankungen.
Insgesamt sind Glykane komplexe biologische Moleküle, die in vielen biologischen Systemen von großer Bedeutung sind.
Ihre Rolle in der Regulierung von Zell-Umgebungs-Wechselwirkungen und ihre Rolle bei der Entstehung von Krankheiten machen sie zu einem wichtigen Gebiet der Biowissenschaft und Medizin.
Lektine wurden seit ihrer frühen Entdeckung im 19. Jahrhundert
für zahlreiche Anwendungen und biologische Funktionen untersucht.
Lektine haben sich als hervorragende Biomarker für die Krebsdiagnose erwiesen und einige weisen auch eine antiproliferative Aktivität auf.
Das Mistellektin, ein Agglutinin aus dem europäischen Viscum album,
ist das erste pflanzliche Lektin, das zur Behandlung von Krebs eingesetzt wurde und in die klinische Erprobungsphase eingetreten ist.
In vitro-Untersuchungen der Lektin-Krebszellen-Glykokalyx-Interaktionen führen zu einer Reihe von immunologischen Reaktionen, die zur Autophagie oder Apoptose der transformierten Zellen führen.
In Anbetracht der Herausforderungen bei der Behandlung von Krebs mit den derzeitigen Chemotherapeutika sollten die potenziellen Vorteile der Verwendung von Naturprodukten, insbesondere Pflanzenlektinen, als alternative Behandlungsmethoden näher betrachtet werden.
Pflanzenlektine sind stabile Proteine sind, die sich an spezifische Zucker auf der Oberfläche von Krebszellen binden können, was sie als Biomarker und therapeutische Wirkstoffe nützlich macht.
Etliche pflanzliche Therapeutika, einschließlich Peptide, haben in den letzten Jahren aufgrund ihrer Spezifität, Selektivität und Sicherheit an Anerkennung gewonnen.
Es gibt viele Beispiele für pflanzliche Produkte, die bereits bei der Behandlung verschiedener Krankheiten eingesetzt werden, darunter Curcumin und Vinblastin.
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